Es gibt etliche Möglichkeiten, in die Provence zu reisen: im Flugzeug, im eigenen Auto, im Wohnmobil, im Zug.
Vernachlässigen wir den Zug, es ist die umständlichste Art zu reisen und man schleppt sich mit dem Urlaubsgepäck zu Tode. Die Eisenbahn ist nützlich und gut, aber nicht immer praktisch.
Fliegen ist relativ schnell und man kann sich die Stadt aussuchen, die man als Reiseziel wählt. Air France, KLM und Lufthansa sind gleichermaßen empfehlenswert, jedoch haben wir den Eindruck gewonnen, daß Air France auf französischen Flughäfen bevorzugt behandelt wird (besonders bei Verzögerungen im Flugverkehr). Ein Leihwagen kann gleich mit dem Flug gebucht werden und steht am Flughafen bereit.
Mit dem eigenen Auto dauert die Reise natürlich länger, aber man erreicht das Ziel direkt und hat keine Probleme mit dem Gepäck. Google Maps oder jedes andere Navigationssystem ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, bringt es den Reisenden doch direkt an die Haustüre. Als wir, mein Mann und ich, nach Frankreich reisten, gab es noch kein Google und das Navigationssystem hieß Ilse und Michelin. Der aktuelle Michelin Autoatlas war für uns ein MUSS. Praktisch fanden wir immer einen Kreisverkehr, denn da konnte man zur Not auch einige Runden einlegen, bis die richtige Ausfahrt auf der Karte gefunden war.
Mit dem Wohnmobil ist man flexibel, es hat allerdings auch Nachteile: erstes ist Wildkampieren in Frankreich verboten. Das Übernachten auf Parkplätzen ist zwar erlaubt, für eine Nacht, aber man darf sich nicht vor das Wohnmobil setzen oder gar eine Markise ausfahren. Zweitens: das Parken in den Städten ist meist ein Problem: man hat nämlich Höhenkontrollen in den Einfahrten eingerichtet und die sind gewöhnlich zu niedrig für Wohnmobile. Damit will man verhindern, daß undisziplinierte Urlauber sich einfach auf den Parkplätzen häuslich einrichten und sie als Campingplätze mißbrauchen. Es gibt überall Campingplätze, in der Hauptsaison ist allerdings eine Reservierung nötig. Einen Nachteil haben Campingplätze allerdings: man ist wieder nur unter Fremden und kommt mit Einheimischen kaum in Kontakt.
Privatquartiere sind für mich das A und O, denn man hat da auf jeden Fall viel mehr Kontakt zu den Einheimischen. Wir haben Selfcatering-Quartiere ausgesucht und uns selbst versorgt. Das macht nämlich auch Spaß. Im Internet gibt es eine Menge Möglichkeiten, das Traumquartier zu finden und zu buchen. Aber wie schon in der Einleitung gesagt: es empfiehlt sich, schon Monate vor Reiseantritt zu buchen, sonst sind die besten Quartiere weg.
Reiseführer gibt es eine Menge, gedruckt und im Internet. Auch gibt es unterhaltsame Bücher zum Thema Provence, z.B. die Bücher von Peter Mayle.
Wichtig für Individualreisende: Grundkenntnisse des Französischen sind höchst empfehlenswert. Nicht jeder Vermieter oder Geschäftsmann spricht Deutsch oder Englisch. Unsere Erfahrung mit den Bewohnern des Midi: so schlecht kann mein Französisch gar nicht sein, daß sie sich nicht bemühen, mich zu verstehen ... und sie wollen mit mir reden. Uns sind sie alle immer offen und freundlich begegnet, speziell als Österreicher waren wir gewöhnlich willkommen. Allerdings: unser Bißchen Französisch wurde überall begrüßt.